Väter in Nordrhein-Westfalen

Eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist für nordrhein-westfälische Väter wichtig: Mit 76 von 100 möglichen Punkten rangiert sie unter verschiedenen Aspekten in Bezug auf Erwerbstätigkeit auf Platz drei – noch vor dem Einkommen.

Vater mit Kind
Bild: Canstock Photo Inc /netris

Wie aktiv sind die Väter in Nordrhein-Westfalen? Wie schätzen sie selbst ihre Rolle im Spagat zwischen beruflicher Karriereplanung, Kinderbetreuung und Hausarbeit ein? Diese und weitere Fragen hat das Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik (FFP) in der Studie „Väter in Nordrhein-Westfalen“ anhand von Daten der Panelstudie „Familien in Deutschland“ (FiD) des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) aus dem Jahr 2012 untersucht.

Insgesamt wurden vom FFP 501 Väter in Paarbeziehungen aus Nordrhein-Westfalen betrachtet. Darüber hinaus wurden Väter und Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen zu ihren Erfahrungen, Meinungen und Wünschen befragt. Ergänzend wurden Ergebnisse aus der IG Metall-Studie „Arbeit: sicher und fair!“ (2013) einbezogen.

Die vier Vätertypen

Im Rahmen der Studie wurden vier verschiedene „Vätertypen“ gebildet. Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Beteiligung an Familien- und Haushaltsarbeit sowie ihrer Vorstellungen von Partnerschaft und Kindererziehung.

Traditionelle und aufgeschlossene Väter engagieren sich mit rund drei Stunden am Tag verhältnismäßig wenig in der Familienarbeit. Pragmatiker und Überzeugte liegen mit durchschnittlich über sieben Stunden täglich weit darüber.

Bei den Traditionellen entspricht die innere Einstellung ihrem geringeren Engagement in der Familienarbeit. Umgekehrt geht bei den Überzeugten eine egalitäre Einstellung mit einem hohen Engagement einher. Die Aufgeschlossenen haben zwar tendenziell egalitäre Einstellungen, setzen diese aber nicht um. Die Pragmatiker engagieren sich entgegen ihrer eher traditionellen Einstellung verstärkt in der Familienarbeit.

Im Rahmen der Studie wurde ein verstärktes Augenmerk auf den Vergleich zwischen überzeugten und aufgeschlossenen Vätern gelegt. Die Überzeugten stellen in gewisser Weise den Idealtypus der Studie dar. Sie streben nicht nur eine gleichberechtigte Verteilung der familiären Pflichten innerhalb der Partnerschaft an, sondern setzen sie auch um. Wenn man einmal allein betrachtet, wie viel Zeit diese Väter für die Kinderbetreuung ihrer Kinder aufwenden, so investieren sie mit durchschnittlich fünf Stunden am Tag fast dreimal so viel Zeit dafür wie die Aufgeschlossenen. Auf der Einstellungsebene dagegen unterscheiden sie sich nur wenig von den aufgeschlossenen Vätern.

Insgesamt sind egalitäre Wertvorstellungen bei den überzeugten Vätern noch etwas stärker ausgeprägt als bei den Aufgeschlossenen. Fast die Hälfte von ihnen hält eine gleichmäßige Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit zwischen den Partnern für ideal. Nur 28 % der Aufgeschlossenen teilen diese Ansicht.

Dies spiegelt sich bei der Betrachtung der Erwerbskonstellationen: Bei den Aufgeschlossenen ist der Anteil der Partnerschaften, in denen der Mann ein größeres Arbeitsvolumen hat, mit 84 % höher als bei den Überzeugten (mit 68 %). Der Anteil einer egalitären Verteilung der Erwerbsarbeit zwischen beiden Partnern ist bei den Überzeugten mit knapp einem Viertel höher als bei den Aufgeschlossenen (14 %).

Zum Nachlesen

Möchten Sie mehr über die Studie erfahren? In der kostenlosen Publikation "Vater sein in NRW - Ergebnisse einer Studie" gibt es weitergehende Informationen. Zudem finden Sie Erfahrungsberichte von Vätern und Unternehmen in der Broschüre: "Vater sein in Nordrhein-Westfalen. Erfahrungen - Stimmungen - Empfehlungen." Wer Druckexemplare bevorzugt, erhält diese über den Broschürenservice des MFKJKS.

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