FFP-Pressemitteilung 1 / 2021
Gemeinsame Lösungen: Tandem-Projekt NRW geht in Runde 2
Das Tandem-Projekt NRW begann seine Arbeit parallel zum Ausbruch der Corona-Pandemie. Erschwerte Startbedingungen, die die Lernteams aber durch digitale Kommunikationslösungen meistern konnten. Jetzt geht es mit 15 Betrieben in Runde 2. Trotz Corona oder vielmehr gerade zur Bewältigung der Pandemie-Herausforderungen. Gefördert wird das Forschungsvorhaben, das unter anderem das betriebliche Familienbewusstsein in den Blick nimmt, vom Familienministerium NRW.
Das Konzept zum Tandem-Projekt stammt aus dem Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik (FFP). „Der Austausch in einer kleinen Einheit – also als Tandem – ist sehr effektiv und geht über die Arbeit in einem Netzwerk noch hinaus“, berichtet Projektmitarbeiter Henning Stroers, Geschäftsleiter beim FFP. Im Fokus steht ein praxisorientiertes Unternehmenslernen, das passgenaue Problemlösungen für jeweils beide Unternehmen im Tandem hervorbringt.
"Für die zweite Runde mit 15 Betrieben aus ganz Nordrhein-Westfalen haben wir soeben das so genannte ‚Matching‘ abgeschlossen“, läutet Henning Stroers die zweite Runde ein, bei der sich die Betriebe ab Ende Januar in den gemeinsamen Austausch begeben.
Tandem-Konstellation als erprobtes Vehikel
Das Konzept hat sich bereits bewährt: Ein erstes Tandem-Projekt richtete das FFP zwischen 2016 und 2018 auf Bundesebene aus. In der ersten Runde des nun auf NRW und mittelständische Betriebe gemünzten Forschungsvorhabens hat der Aus-tausch effektiv funktioniert: Unternehmen haben ihre Praxiserfahrungen ausgetauscht und an Lösungen gearbeitet, um die gemeinsamen Herausforderungen zu meistern und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf voranzutreiben. Insbesondere vor dem Hintergrund der Pandemie ging es hierbei z.B. um das mobile Arbeiten und die Rolle der Führungskräfte in schwierigen Zeiten.
„Durch den engen und vertrauensvollen Austausch im Projekt konnten wir unsere Konzepte im Tandem gemeinsam weiterentwickeln und voneinander profitieren“, berichtet Julia Greitens der Maximago GmbH aus Dortmund. „Die ähnlichen Herausforderungen, aber doch unterschiedlichen Betriebsstrukturen ermöglichen uns einen hilfreichen Blick über den Tellerrand.“
Wissenschaftliche Erkenntnisse als Anschub
Das Team des Forschungszentrums hat die Austauschtreffen begleitet und mit fachlichen Inhalten ergänzt. Auch Beschäftigtenbefragungen wurden durch das FFP unterstützt und diskutiert. „Das Projekt hat uns bereits viele wichtige Impulse gegeben, wo wir uns verbessern können, aber auch verdeutlicht, was wir gut machen. Die Begleitung der Beschäftigtenbefragung hat uns dabei sehr geholfen“, erläutert Gerhard Bröker von der Diakonie Recklinghausen.
Eine passgenaue Personalpolitik als Ziel
In der zweiten Runde haben die „neuen“ Unternehmen die gleichen Möglichkeiten, ihre familienbewusste Personalpolitik im begleiteten Austausch innerhalb der Tandems weiterzuentwickeln. „Alle Unternehmen bekommen im Projekt auch die Chance, sich in anderen Konstellationen auszutauschen und zu vernetzen – z.B. in tandemübergreifenden Veranstaltungen“, richtet Henning Stroers den Blick nach vorn. „Das bietet dann die Möglichkeit, auch weitere, aktuelle Problemlagen in neuen vielversprechenden Zusammensetzungen zu adressieren. Wir möchten die Betriebe gerne dahingehend unterstützen, diese Kommunikationsform dauerhaft im Unternehmen zu etablieren und zu verstetigen.“
Damit auch außenstehende, interessierte Unternehmen von den Erkenntnissen und Maßnahmen profitieren können, werden diese in einem praxisorientierten Booklet veröffentlicht. Dieses wird voraussichtlich Ende 2021/ Anfang 2022 erhältlich sein.