FFP Pressemitteilung 2 / 2007
Auch für nicht-gewinnorientierte Institutionen lohnt sich familienbewusste Personalpolitik
Münster/Frankfurt am Main, 4. Juli 2007. Das Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik (FFP) an der Universität Münster hat erstmals in einem vergleichenden Arbeitspapier Motive und Ergebnisse familienbewusster Personalpolitik in gewinnorientierten Unternehmen und in nicht-gewinnorientierte Institutionen erhoben.
Nachdem in einer vorangegangenen Untersuchung bereits nachgewiesen werden konnte, dass eine familienbewusste Ausrichtung der Personalpolitik in Unternehmen positive betriebswirtschaftliche Effekte hat, ist das wichtigste Ergebnis des aktuellen Arbeitspapiers, dass auch nicht-gewinnorientierte Institutionen in erheblichem Maße profitieren.
Befragt wurden Unternehmen und Institutionen, die durch die Teilnahme am audit berufundfamilie ® der berufundfamilie gGmbH ein starkes Engagement im Themenfeld „Familienbewusste Personalpolitik“ nachgewiesen haben. Für beide Gruppen steht als Ziel ihrer familienbewussten Personalpolitik die Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit an erster Stelle. Während Unternehmen in hohem Maße Vorteile für ihre Mitarbeitergewinnung erwarten, zielen Institutionen besonders auf die Erhöhung ihrer Produktivität. Gemeinsamkeiten gibt es bei dem Ziel, das familienfreundliche Image zu stärken. Die aktuelle Studie zeigt, dass nach Einschätzung der Institutionen die Einführung familiengerechter Maßnahmen zu einer deutlichen Verbesserung von Produktivität und Image führt. Besonders große Erfolge verzeichnen die Institutionen bei der Verkürzung der Elternzeit: Je familienfreundlicher die Arbeitsbedingungen einer Institution, desto schneller kehren die Eltern an den Arbeitsplatz zurück – bis zu 15 Monate vor Ablauf der gesetzlichen Höchstdauer von 36 Monaten.
Im Vergleich zur Einschätzung der Unternehmen haben die Indikatoren Krankenstand, Mitarbeitergewinnung und Fluktuation für Institutionen zum Teil eine geringere Bedeutung: Gerade im öffentlichen Dienst, der in der Gruppe der Institutionen besonders stark vertreten ist, haben die Beschäftigten eine relativ hohe und weitgehend konjunkturunabhängige Arbeitsplatzsicherheit, so dass der Krankenstand kaum konjunkturbedingten Schwankungen unterliegt und die Fluktuation auf niedrigem Niveau verbleibt. Dennoch wird gerade auch der öffentliche Dienst von den Auswirkungen des demografischen Wandels stark betroffen sein. Familienbewusste Personalpolitik ist also auch für Institutionen ein wichtiger Wettbewerbsfaktor bei der Rekrutierung zukünftiger Mitarbeiter, die in einigen Jahren deutlich erschwert sein wird.
In jährlichen Erhebungen wird das Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik (FFP) die Ergebnisse der aktuellen Studie kontinuierlich überprüfen und fortschreiben. Die bisherigen Forschungsergebnisse können auf der Homepage des FFP abgerufen werden.