15.- 17. Mai/ Deutscher Fürsorgetag

Partnerschaftliche Familienarbeit sichert Stabilität

15. Mai 2018 FamilienpolitikPartnerschaftlichkeitVereinbarkeit

Der deutsche Fürsorgetag beschäftigt sich dieses Jahr mit modernen und zukunftsfesten Sicherungssystemen. Unter dem Motto: „Zusammenhalt stärken – Vielfalt gestalten“ rückt auch das heutige Familienleben in den Fokus. Bei der Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf hat sich in den letzten Jahrzehnten viel bewegt. Und es gibt weiterhin viel Optimierungspotenzial.

Vielfalt in den Familien

In den letzten Jahren ist für Familien und innerhalb von Partnerschaften viel ins Rollen ge-kommen – so viel wie lange zuvor nicht. Die Erwerbstätigkeit von Müttern erreicht bald die 70 %-Marke (Quelle: BMFSFJ 2014, Dossier Müttererwerbstätigkeit“). Väter entdecken mehr und mehr die Elternzeit (Quelle: BMFSFJ „Väterreport 2016“). Und die umfängliche Erziehung von Kindern wird Familien ergänzend und unterstützend immer professioneller in Kitas und Kindergärten geschultert.

Sind Mütter zu selbstlos?

„Nach wie vor tragen die Mütter bei der Fürsorge für die Familie die Hauptverantwortung“, beobachtet Professorin Dr. Irene Gerlach. „Selbst, wenn eine egalitäre Aufgabenverteilung das Ideal für viele Elternpaare - und mehrheitlich für die Familienpolitik der letzten Jahre - ist, verharren doch viele im Althergebrachten“, so die wissenschaftliche Leiterin des Forschungszentrums Familienbewusste Personalpolitik (FFP). Nach wie vor fungieren Mütter als Dreh- und Angelmomente in der Familie.
Sie sind Kinkeeper, das heißt, sie halten das familiäre Netzwerk aufrecht. Um allen Anforderungen gerecht zu werden, arbeiten sie oft in Teilzeit oder geringfügiger Beschäftigung, nehmen Einschränkungen im Berufsleben hin und gehen den Weg des geringsten Widerstands. Gerlach: „Angesichts des bis auf 43 % im Jahr 2030 reduzierten Rentenniveaus in der gesetzlichen Rente, die zudem dann versteuert werden muss, bedeutet jede Einschränkung von Erwerbstätigkeit ein erhöhtes Risiko für Altersarmut. Das betrifft derzeit vor allem Mütter.“

Gemeinsam Stablität erreichen

Anlässlich des deutschen Fürsorgetags fordert Professorin Dr. Irene Gerlach Väter und Mütter auf, sich bewusst mit den neuen Möglichkeiten auseinanderzusetzen und sie als Chancen zu begreifen.
„Für moderne und zukunftsfeste Sicherungssysteme, wie sie der deutsche Fürsorgetag in den Blick nimmt, sind gleichberechtigte Partner notwendig. Dazu gehört auch eine Neuverteilung von Erwerbs- und Familienarbeit zwischen Vätern und Müttern. Die Familienpolitik der letzten Jahre hat dazu viel in Gang gebracht und scheint bemüht, diesen Weg auch weiter zu gehen.“, so Gerlach.

Mehr zum deutschen Fürsorgetag finden Sie auf www.deutscher-fuersorgetag.de

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