12. Mai/ Tag der Krankenpflege
Meilenstein Nr. 5: "Unternehmensnetz Pflege und Beruf"
Vor einem Jahrzehnt schon bewegte das FFP die Frage, wie sich die Situation pflegender Angehöriger verbessern ließe. Schon damals war die Wucht des demografischen Wandels deutlich spürbar: ein schnell steigender Pflegebedarf bei immer mehr alten Menschen. Die Corona-Krise bestätigt nun eine Erkenntnis, die das FFP im Projekt „Unternehmensnetz Pflege und Beruf“ machte: Breit aufgestellte Netzwerke sichern Know-how, Synergien und Ressourcen für die Pflege
Lösungsansätze für den sich abzeichnenden Pflegebedarf für ältere und hilfsbedürftige, kranke Menschen bot das FFP mit seinen „Unternehmensnetz Pflege und Beruf“, für das 2013 der Startschuss fiel.
Schon 2012, als das Konzept entstand, war klar und wurde bis heute immer deutlicher: Es sind pflegende Angehörige, die zum Großteil die Grundversorgung von Pflegebedürftigen leisten. Drei Viertel der Pflegebedürftigen werden nach wie vor Zuhause gepflegt (Destatis 2019). Und diese hilfsbedürftigen Menschen werden ungefähr zur Hälfte von Familienangehörigen versorgt. Eine Aufgabe, die viele Beschäftigte nur unter großen Anstrengungen parallel zum Job bewältigen können. Und eine Zerreißprobe, die Arbeitgebende im Blick haben müssen: wenn es darum geht, Arbeits- und Präsenzzeiten, Arbeitsumfänge und -verpflichtungen der Beschäftigten zu definieren. Nur so kann die dauerhafte Leistungsfähigkeit der Beschäftigten für das Unternehmen erhalten bleiben.
Netzwerke: von- und miteinander lernen
Zwischen 2013 und 2016 setzte das FFP sein netzwerkorientiertes Beratungskonzept zur Unterstützung der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf um. Das Unternehmensnetz wurde im mittleren Ruhrgebiet errichtet und brachte verschiedene Akteure aus Unternehmen, Kommunen und sozialen Institutionen an einen Tisch.
Für sein Ziel, im Netzwerk Lösungen zu entwickeln und die Akteure und Akteurinnen in einen gegenseitigen Lernprozess zu bringen, entwickelte das FFP verschiedene Instrumentarien und Handreichungen, die den umfangreichen Prozess erleichtern. Unter anderem gibt ein Leitfaden zum Netzwerkaufbau konkrete Hilfestellungen für Bündnisse.
Die Erkenntnis aus den damaligen Beschäftigtenbefragungen: Arbeitnehmende brauchen dringend Unterstützungsangebote für die Bewältigung ihrer Pflegeaufgaben – und zwar aus unterschiedlichen Richtungen: von betrieblicher, kommunaler und institutioneller, caritativer Seite.
Die Ergebnisse des Projektes decken sich mit aktuellen Erkenntnissen (u.a. im FFP-Projekt „Angehörigenbewusste Kommune“ 2018, gefördert vom Landes-Gesundheits-Ministerium NRW): Oft sind es „einfach zu bedienende Hebel“, die viel bewirken können, und die in der Unternehmenswelt und auf kommunaler Ebene noch weiter bekannt gemacht werden müssen. Auch heute noch, so zeigt es auch Corona, ist es vor allem der Austausch und die Kooperation, die Systeme stark machen für die Herausforderungen der Zukunft.