Neues Gutachten zum Thema "Leitideen und Rechtsrahmen für eine familiengerechte Arbeitswelt"
FFP Beteiligung an neuem Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats für Familienfragen
Am 7. November 2024 übergab der Wissenschaftliche Beirat für Familienfragen beim BMFSFJ sein neues Gutachten zum Thema "Leitideen und Rechtsrahmen für eine familiengerechte Arbeitswelt" an Bundesfamilienministerin Lisa Paus. Im Fokus des Gutachtens stehen die Herausforderungen, denen Beschäftigte bei der Vereinbarkeit von familiären Verantwortungen und Erwerbsarbeit gegenübersehen. Zwar ist in der Arbeitswelt in den letzten Jahrzehnten schon viel erreicht worden, was die Vereinbarkeit erleichtert und auch Väter in die Betreuung miteinbindet, das Gutachten zeigt aber auch, dass es in der Realität der Arbeitswelt noch sehr viele Defizite in der Umsetzung gibt. Zentral dabei ist der Befund, dass selbst zustehende Rechte oft nicht beansprucht werden (können) und dass der vorhandene Rechtsrahmen unübersichtlich verstreut über das SGB V, das PflegeZG, das FPfZG. das BEEG, TzBfG, ArbSchG sowie das KSchG ist.¹
Das Gutachten empfiehlt mittelfristig die Verabschiedung eines Vereinbarkeits- und Sorgeschutzgesetz (VSSG), das alle Aspekte der Schutzwürdigkeit von Sorgearbeit und Erwerbstätigkeit zusammenfassen würde. „Damit ist das Gutachten sowohl hochgradig innovativ als auch explosiv“, so Prof. Dr. Irene Gerlach als Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats für Familienfragen beim BMFSFJ.
¹ SGB (Sozialgesetzbuch) V, das PflegeZG (Pflegezeitgesetz), das FPfZG (Familienpflegezeitgesetz), das BEEG (Bundeselterngeld und –zeitgesetz), TzBfG (Teilzeitbefristungsgesetz), ArbSchG (Arbeitsschutzgesetz) sowie das KSchG (Kündigungsschutzgesetz)