FFP-Pressemitteilung 3 / 2012

Vom viel zitierten "Ministerium für Frauen und Gedöns" kann heute in der deutschen Familienpolitik keine Rede mehr sein: Welchen Bedeutungszuwachs das Politikfeld erlebt hat zeigt sich auch daran, welche mediale Präsenz die aktuellen Debatten um Betreuungsgeld und den Ausbau der Kindertagesbetreuung entfalten. Ein ähnliches Bild zeigt sich im Nachbarland Österreich. Wie es zu dieser Entwicklung kommen konnte, hat Dr. Sonja Blum in ihrer jetzt erschienenen Dissertation erforscht.

Als Untersuchungsobjekte dienen dabei die familienpolitischen Reformen im Zeitraum zwischen 2000 und 2010. Hierunter fallen etwa die Einführung des Elterngeldes in Deutschland und des neuen einkommensabhängigen Kinderbetreuungsgelds in Österreich. Dabei identifiziert Blum die verschiedenen Umstände und Bedingungen, die die jeweiligen Reformvorhaben begleitet haben. Auffällig ist dabei in beiden Ländern z.B. die veränderte Rolle der Arbeitgeberorganisationen von Blockierern zu Unterstützern der familienpolitischen Reformen.

Das Buch "Familienpolitik als Reformprozess. Deutschland und Österreich im Vergleich." von Dr. Sonja Blum ist in der Reihe Familie und Familienwissenschaft beim Springer Verlag für Sozialwissenschaften erschienen.